Die Insel im Marta in der Ausstellung „Trügerische Bilder“

„Insel im Marta“
Ein pädagogisch-künstlerisches Konzept
seit 2020

Die „Insel im Marta“ ist ein besonderer Ort mitten im Museum. Ein Raum der Begegnung und der kreativen Erforschung. Hier können die Besucher*innen selbst aktiv werden, etwas über die Themen der Ausstellungen erfahren oder auch einfach nur verweilen.

Der Raum ist eine Kooperation zwischen einem Künstler oder einer Künstlerin, der Abteilung Bildung und Vermittlung sowie dem kuratorischen Team. Er begleitet das gesamte Ausstellungsjahr und verändert sich in Beziehung zu den Themen der jeweiligen Ausstellung immer wieder.

Adrien Tirtiaux

Adrien Tirtiaux hat als Erster die „Insel im Marta“ konzipiert. Der belgische Künstler wurde 1980 in Brüssel geboren und lebt in Antwerpen. Wagemutige Gebilde und radikale Rauminterventionen prägen sein künstlerisches Schaffen. Von 1998 bis 2003 studierte er Architektur an der Katholischen Universität von Louvain-La-Neuve in Belgien und von 2003 bis 2008 Bildhauerei und Performance an der Kunstakademie in Wien. Er war an zahlreichen Ausstellungen in Museen sowie im öffentlichen Raum beteiligt, zum Beispiel bei der Manifesta 7, 2008 in Rovereto, Italien. Seine erste Begegnung mit dem Museum Marta Herford hatte Tirtiaux 2017 im Rahmen der Ausstellung „Revolution in Rotgelbblau“.

Zu jeder Phase der „Insel im Marta“ hat der Künstler eine Comiczeichnung entwickelt, die an das Cover eines „Tim und Struppi“-Hefts erinnert. Die Figuren aus der Feder des belgischen Zeichners Hergé stellen für Tirtiaux eine wichtige Inspirationsquelle auch für andere Werke dar. Indem er den klaren linearen Stil des Comiczeichners zitiert und auf sein eigenes Schaffen überträgt, wird er selbst Teil des Heldenkosmos.

Hier konnte man die beiden Materialien Glas und Beton erproben und ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten erforschen. In angeleiteten Workshops haben Besucher*innen darüber hinaus Beton selbst hergestellt und gegossen. Irgendwo zwischen Forschungslabor, Baustelle und Urlaubsparadies entstand ein Raum zum Verweilen, Lesen, Diskutieren und Mitmachen.

Für die Herbst- und Winterausstellung hat sich „Die Insel im Marta“ in eine Dunkelkammer verwandelt: Das Podest wurde nach oben versetzt, um die Dachfenster zu verschatten. Dabei dienen die zuvor von den Besucher*innen gegossenen Betonstelen als tragende Säulen. Auf einer Steglandschaft in der Mitte des Raumes befinden sich Projektoren, mit denen Lichtbilder an die Wände geworfen werden. Indem die Besucher*innen selbst zeichnerisch aktiv werden, können sie ein Gemeinschaftswerk entstehen lassen. Ganz im Stil von Saul Steinbergs „The Line“ entfalten sich die Bildmotive von einer alles verbindenden Horizontlinie aus.

Mit dieser Ausstellung tritt die „Insel im Marta“ in die dritte und vorerst letzte Phase: Der Raum hat sich in eine Werkstatt verwandelt. Nachdem die Besuchenden der vorhergehenden Ausstellungen die Betonsäulen gegossen und das Figurenpanorama auf die Wände gezeichnet haben, können sie hier nun mit Textilien arbeiten, nähen, schneiden, weben und zeichnen. Oder Sie können selbst auf die Bühne treten und zum Beispiel Kleidungsstücke anprobieren, die in Workshops mit verschiedenen Künstler*innen und Designer*innen entstanden sind.

Dank

Förderer „Insel im Marta“

Marta-Partner
Für die langfristige Unterstützung unseres Programms danken wir sehr herzlich den Marta Herford Corporate Partnern und Corporate Premium Partnern sowie dem Marta-Fonds für neue Kunst.